Post by Tobias WendorffIch möchte daher jetzt mit dem Studium anfangen.
Ich bin ein absoluter Computer-Freak, was Software, Hardware,
Netzwerk und Programmierung angeht.
Stell dich schon mal darauf ein, dass dein Studium etwas anders
verlaufen wird als du es dir vielleicht vorstellst.
Hier ist Programmierung nur eine sekundäre Anwendung der theoretischen
Konzepte. Wenn du lieber hauptsächlich praktisch arbeiten willst,
solltest du dich mal an FHs umsehen.
Post by Tobias WendorffIch möchte daher "Praktische Informatik" an der Uni Dortmund
studieren.
Gibts hier nicht, hier gibts nur Angewandte Informatik (oder veraltet:
Ingenieurinformatik) oder Kerninformatik (manchmal auch Theoretische
Informatik genannt) oder Lehramt Informatik.
Wenn du allerdings tatsächlich anfangen willst, möchte ich dich zur
Orientierungsphase der Fachschaft einladen. Infos dazu findest du unter
<http://fsinfo.cs.uni-dortmund.de/>. Dort bekommst du alles gesagt und
gezeigt, was für den Start ins Studium wichtig ist (d.h. eigentlich
kannst du dort aufkreuzen, ohne eine Ahnung von nichts zu haben und
wirst mit den relevanten Infos versorgt).
Ansonsten solltest du dir schon mal das Erstsemesterinformationsheft
(Erstiinfo) ansehen, das ist auf der o.g. Seite auffindbar.
Post by Tobias WendorffKann mir jemand sagen, was man dort wohl in den Semestern macht?
Deine Diplomprüfungsordnung findest du hier:
http://dekanat.cs.uni-dortmund.de/Ordnungen/2001/DPO-Angew-Informatik-2001.html
Interessant für dich ist sicherlich erst mal Anhang A und B.
Ich kommentiere mal etwas:
--- Grundstudium
Datenstrukturen, Algorithmen und Programmierung I und II:
Einführung in die theoretischen Aspekte der Programmierung, Entwurf
von Programmen, Basisalgorithmen (z.B. Sortierung usw.), Effizienz,
Laufzeitberechnungen von Algorithmen, Algorithmendesign, Grundlagen
von Syntax und Semantik, etwas Programmierung in Java.
Rechnerstrukturen:
Grundlagen von Logikschaltungen und theoretischer Hintergrund.
Softwaretechnik:
Objektorientiertes Programmieren und Modellieren
Betriebssysteme, Rechnernetze und verteilte Systeme I und II:
Prozessverwaltung, Netzwerke usw...
Informationssysteme:
Grundlagen von Datenbanken, Data Mining usw...
Höhere Mathematik I - III:
Im Gegensatz zu den Kerninformatikern weniger beweisen, aber mehr
Rechnen.
Wahrscheinlichkeitsrechnung und mathematische Statistik:
Wie der Name sagt.
Theoretische Informatik:
Probleme ausserhalb des effizient berechenbaren (NP-harte Probleme
z.B.) und Ansätze zur Lösung derselben.
Softwarepraktikum:
Endlich mal was praktisches. 8 Leute bauen ein Software-Projekt in
Java.
--- Hauptstudium:
Hier musst du dich selbst über die ganzen Angebote informieren und in
gewissen Grenzen auswählen, in welche Richtung du dich spezialisieren
willst. Obligatorisch ist wenigstens die Projektgruppe (sozusagen ein
Softwarepraktikum mit 12 Leuten und über 2 Semester). Auch hier kannst
du eine eher praktisch oder theoretisch orientierte PG wählen.
Roboterfussball ist immer wieder sehr beliebt.
Im übrigen hast du als Angewandter Informatiker noch etwas BWL als
Pflichtnebenfach (überlege dir, ob du das wirklich willst[1]) und musst
noch ein technisches Anwendungsfach (E-Technik, Robotik...) wählen.
Noch Fragen? Komm lieber zu einer Sprechstunde (siehe o.g.
Fachschafsseiten) wieder oder mail mir (am besten unter dave at fsinfo
dot cs dot uni-dortmund dot de [2]).
Ich denke mal, dass alles weitere nicht unbedingt in diese Gruppe
gehört, da zu spezifisch.
cu
Dave KLiczbor, Mitglied im Fachschaftsrat Informatik, Uni Dortmund
[1] Die Denkweise von BWLern ist etwas anders als bei Informatikern. Ich
habe das Gefühl, die können wesentlich besser auswendig lernen.
Ausserdem basiert BWL-Logik IMHO auf etwas anderen Grundsätzen als
Informatiker-Logik.
[2] Adresse verschleiert als Prävention vor Spam.
--
BOFH excuse #343:
The ATM board has run out of 10 pound notes. We are having a whip round
to refill it, care to contribute ?