Post by Michael SchmidtPost by Wolfgang Mays.o. (evtl je nach Bundesland) max 3x2Jahre bis zur Promotion.
Bzgl "Mindestzeitraum" gibt es nichts.
Im worst case kann es sein, dass eine Verlaengerung nicht oder nur
zu schlechteren Konditionen angeboten wird/werden kann (halbe statt
ganze Stelle), wenn die Mittel z.B. aufgrund von Kuerzungen nicht
reichen.
Für den Doktoranden gehts ja eh nicht mehr viel schlechter, zum
sterben zu viel und zum leben zu wenig,
Zum einen bestimmen da Angebot und Nachfrage. Zum anderen gibt es
durchaus die Ansicht, dass eine Promotion noch schwerpunktmaessig zur
Ausbildung zaehlt. In anderen Laendern verdienen PhD Students regulaer
erstmal garnichts, sondern fressen sich mit Teaching-Assistant-Stellen
oder mit Jobs ausserhalb der Uni etc durch.
(geht auch - und wenn man in einem Bereich mit Diplom/Master schon
nichts teilzeitmaessiges in der Real World findet, wie soll das
dann nach der Promotion aussehen?)
Post by Michael Schmidtoder sind Verträge unter 50%
E13 noch möglich gesetzlich, das ist ja ne Halbtagesstelle?
Ob es im TVL moeglich ist, weiss ich nicht. Auf jeden Fall gibt es
Vertraege als "gepruefte wissenschaftliche Hilfskraft" mit
10/20/30/40/beliebig Stunden pro Woche (effektiv ist der Stundenlohn
nicht anders als bei TVL). Wenn mehr gute Interessenten als Stellen
da sind, muss halt irgendwie verteilt werden. Dass man da mal eine
Stelle drittelt, statt einen komplett rauszuwerfen ist irgendwo auch
nicht unvernuenftig/unfair.
Post by Michael Schmidthttp://www.forschungsmafia.de/blog/2010/09/30/schlechte-neuigkeiten-fur-bayerische-doktoranden/
Die dortige Aussage ueber Stellensperren ist falsch. Das betrifft
nicht die befristeten Mitarbeiterstellen, sondern ausschliesslich die
(heutzutage seltenen) Mittelbau-Dauerstellen.
Und mache Dir bitte im Web ein eigenes Bild ueber den Autor des Artikels.
Post by Michael SchmidtDas las ich in dem Zusammenhang, dachte daher dass manche
Profs. versuchen Doktoranden möglichst lange zu halten an Gruppen
die finanziell eher klamm sind und die Stellen besetzt zu
halten. Die Doktoranden sind ja grösstenteils Laborsklaven, meinen
Betreuer bzw. den Lehrstuhl-Prof hab ich nie in einem Labor gesehen.
Natuerlich gibt es das (bzw als Lehrsklaven - als Prof sitzt man da
durchaus auch zwischen den Stuehlen: auf der einen Seite sparsame
Ausstattung mit Lehrassistenz-Stellen/Mitteln, auf der anderen Seite
der Doktorand). Ist aber nicht ueberall so.
Post by Michael SchmidtWie werden diese Doktoranden-Verträge üblicherweise verlängert nach
2 Jahren? Mindestdauer ist 6 Monate oder auch monatsweise wenn der
Doktorand noch seine Arbeit schreibt und Diplomanden zu betreuen
hat?
Das duerfte unterschiedlich sein. Hier um 2 Jahre (wenn die Mittel
reichen - das laesst sich auch nur eingeschraenkt vorausplanen). Wenn
jemand dann fertig ist und weg will, macht man halt einen
Aufloesungsvertrag. Gibt's natuerlich auch anders.
Post by Michael SchmidtKennen tu ich auch keinen der in weniger als 3 Jahren in Physik
promoviert hat.
Ich auch nicht (bin aber kein Physiker, sondern pruefe dort
nur regelmaessig im Nebenfach - morgen wieder zweie ...).
Post by Michael SchmidtDrum wundert mich ja dass man für 2+1 abschliesst
und nicht für 1+1+1 z.B. oder eben gleich 3. Ich kenn auch nicht
viele die ihre Doktorarbeit in der Physik abbrechen, weil eben wie
in Chemie der Dr. schon fast Pflicht ist wenn man in F&E arbeiten
will ob Wissenshcaft oder Industrie.
Diese Situation ist zweifellos ein Nachteil fuer die Kandidaten.
Bei uns (Informatik) ist es anders. Insb. in praktischer Informatik
ist die Perspektive, fuer TVL13 3-6 Jahre zu ackern (bei hoher
Lehrbelastung mit daraus resultierend unsicherer
Promotionsperspektive) und nachher doch als Berufseinsteiger
eingestellt werden (z.B. als direkter Untergebener eines ehemaligen
Studienkollegen) durchaus nicht uebertrieben attraktiv. Da handelt man
sich mit der Frage "Moechten Sie promovieren?" bei guten Absolventen
oft sofortige Absagen ein.
Zum Schluss ein etwas gemeiner Kommentar zu Physikern (ich habe
jahrelang viele in den Info-I-Grundvorlesungen unterrichtet und
geprueft): die allermeisten haetten das Zeug, wirklich gute
Informatiker oder Ingenieure zu werden (viele werden es spaeter ja
auch - nicht umsonst stand SAP lange Zeit fuer "Sammelplatz
arbeitsloser Physiker"). Irgendwelche Bildungselite- und
Statusgedanken halten aber offensichtlich viele Leute davon ab, mit
einem sehr guten Abitur etwas anderes als Medizin, Jura, oder doch
"wenigstens" Physik zu studieren. Warum waehlen die Leute ein
Studienfach, das nur unsichere Berufsaussichten bietet, waehrend in
nahe verwandten Bereichen haenderingend nach Studierenden und faehigen
Absolventen gesucht wird?
Wolfgang